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„Das Wochenbett“ – ein Buch über die besonderen ersten Wochen mit Baby

Wochenbett Buch

Das Wochenbett kommt oft etwas kurz in der Schwangerschafts- und Babyliteratur. Hebamme Anja Constance Gaca und Schauspielerin Loretta Stern haben sich nun mit dieser für junge Mütter so intensiven, besonderen Zeit beschäftigt und ein tolles Wochenbett Buch geschrieben, eine schöne Mischung zum Informieren und Wohlfühlen.

Werdende Eltern beschäftigen sich, vor allem beim ersten Kind, oft intensiv mit der Schwangerschaft selbst und mit der Entwicklung des ungeborenen Kindes. Sie lesen Schwangerschaftsratgeber, halten ihre Gedanken und Erlebnisse in einem Schwangerschaftstagebuch fest und bereiten sich emotional und in Sachen Erstausstattung auf die Ankunft des Babys vor. Viele lesen auch schon Baby-Ratgeber und informieren sich über die spannende erste Zeit mit Kind.

Weniger Beachtung finden dabei meist die wichtigen ersten Wochen nach der Geburt, das Wochenbett. Anja Constance Gaca vom wunderbaren Blog vonguteneltern.de, selbst Hebamme und dreifache Mutter, hat nun gemeinsam mit Loretta Stern, Schauspielerin, Musikerin und Mutter einer Tochter, das Buch Das Wochenbett. Alles über diesen wunderschönen Ausnahmezustand im Kösel Verlag veröffentlicht.

Das Wochenbett – ein wunderschöner Ausnahmezustand

Das WochenbettDas Buch beginnt mit einer kurzen Einleitung, in der die Bedeutung des Wochenbetts behandelt wird: Mutter und Baby sollen sich von den Anstrengungen der Geburt erholen und der Alltag als Familie muss sich einspielen (was häufig etwas länger dauern kann).

Hier verweisen die Autorinnen darauf, wie wichtig es ist, sich Unterstützung zu holen von Verwandten und Freunden, sei es Hilfe im Haushalt, beim Einkaufen oder Kochen, damit die kleine Familie Gelegenheit bekommt, sich ganz auf sich selbst zu konzentrieren.

„Den Wunsch, über die Geburt zu sprechen, haben die meisten Eltern irgendwann im Laufe des Wochenbetts.“

Der zweite Teil des Wochenbett-Buches, der „Mütterteil“, widmet sich ganz der jungen Mutter und ihren Bedürfnissen, angefangen mit der Verarbeitung der Geburtserlebnisse, den körperlichen Veränderungen (Wochenfluss, Gebärmutterrückbildung, Beckenboden und Bauchmuskeln, Geburtsverletzungen etc.) und thematisiert auch den Kaiserschnitt.

„Ein Kaiserschnitt ist auf keinen Fall die ‚leichtere’ Geburt. Sie haben eine große Bauch-OP auf sich genommen, um Ihr Kind zur Welt zu bringen. Sie dürfen auf Ihre Geburt genauso stolz sein wie jede andere Mutter.“

Im Kapitel „Brust und Stillen“ finden sich alle wünschenswerten Informationen rund um das Thema Stillen: Wie verändert sich die Brust der Mutter? Welche Prozesse laufen im Körper ab? Was kann die junge Mutter tun, um ein funktionierendes Stillen zu unterstützen?

Es werden auch mögliche Probleme beim Stillen behandelt wie Milchstau, Brustentzündung, Brustwarzenprobleme und Medikamente in der Stillzeit sowie Stillen von Mehrlingen und Frühgeborenen.

„Ein bisschen Abschiedsschmerz ist da ganz normal.“

Wie geht es eigentlich der jungen Mutter nach der Geburt? Babyblues und Wochenbettdepression sind ja inzwischen geläufige Begriffe, von denen man immer wieder hört und die auch im Wochenbett Buch im Kapitel „Ihre Psyche nach der Geburt“ behandelt werden.

„Es gibt sicher einige Faktoren, die die Entwicklung einer Wochenbettdepression begünstigen, aber ereilen kann sie jede Frau, auch wenn Schwangerschaft und Geburt scheinbar bilderbuchmäßig verlaufen sind. Andersherum muss eine traumatische Geburt, eine psychische Vorerkrankung, eine instabile Partnerschaft oder ein Baby mit sehr vielen Bedürfnissen nicht zwingend zur Depression führen.“

Auch die partnerschaftliche Beziehung nach der Geburt wird in einem Kapitel aufgegriffen, da sich diese – wie so vieles – mit Ankunft eines Babys ändert: Kommunikation und Vertrauen sind hier wichtig, nicht zuletzt Kommunikation über das Thema Sexualität, da beide Partner häufig die Geburtserlebnisse erst verarbeiten müssen, um den sexuellen Aspekt der Partnerschaft wieder aufzunehmen.

„Persönliche Wohlfühlmomente schaffen“

Der „Mütterteil“ im Wochenbett Buch endet mit Anregungen zum allgemeinen Wohlbefinden: sich bekochen lassen, einen Raum zuhause gemütlich gestalten (und das Chaos im Rest der Wohnung gelassen übersehen), das Baby auch mal für die Zeit eines ausgiebigen Entspannungsbades abgeben, oder statt der Jogginghose wieder alltagstaugliche Bekleidung wählen (es heißt nicht umsonst ‚Kleider machen Leute‘).

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„Das wichtigste Wochenbettwissen“

Im dritten Teil, „Das wichtigste Wochenbettwissen“, haben die Autorinnen alle Informationen gebündelt, die ihnen sinnvoll erschienen, und sie alphabetisch sortiert in Themen und Unterthemen.

„Alles rund ums Baby von A-Z“: Informationen zu Ausscheidungen, Ausstattung für die erste Babyzeit, Bindung, Füttern, Gesundheit von A-Z (sehr ausführlich und informativ!), Kinderwagen, Schlafen, Schnuller, Spielen und Lernen, erneut das große Thema Stillen, Tragen, Vorsorgeuntersuchungen, Wickeln (mit Tipps zur eigenen Herstellung von Feuchttüchern) und Windelfrei – um nur einige Themen zu nennen.

„Alles rund um die Familie“: Mehrlinge, Geschwisterkinder, die Paarbeziehung, Organisatorisches und Formalitäten.

Auch die Ernährung im Wochenbett wird im Buch thematisiert, inklusive einiger leckerer Rezepte von David Gansterer.

„Zum einen gilt es, Energie zu tanken, Ressourcen aufzufüllen und Mangelerscheinungen auszugleichen. Zum anderen ist wohlschmeckendes Essen Balsam für die Psyche und hebt die Laune bekanntlich ungemein.“

„In dem Begriff Wochenbett ist nicht ohne Grund ein Schlafmöbel versteckt.“

Der vierte Teil des Wochenbett-Buches, der „Väterteil“, richtet sich speziell an die Väter und bietet Erklärungen, Tipps und Anregungen, wie die Wochenbettzeit für die Familie bestmöglich gestaltet werden kann. Hier haben die Autorinnen Anjas Mann Christian ins Boot geholt.

Einige Themen aus dem „Mütterteil“ werden hier nochmal aufgegriffen und aus Sicht der Väter beleuchtet, u. a. die Verarbeitung des Geburtserlebnisses: „Seien Sie stolz auf Ihre Frau und ihre außergewöhnliche körperliche Leistung bei der Geburt – aber seien Sie auch stolz auf sich selbst.“

Außerdem geht es um körperliches und seelisches rund um die Geburt, Väter und Stillen und die Paarbeziehung nach der Geburt.

„So verschieden Beziehungen und zwischenmenschliche Konstellationen auch sind – wenn es eine universell bestätigte These zum Elterndasein gibt, ist es wohl diese hier: Kommunikation ist der Schlüssel.“

Fazit zum Buch „Das Wochenbett“

Sicherlich greifen die Autorinnen teilweise bekanntes Wissen auf, gerade für Eltern, die sich schon intensiv über Schwangerschaft und Babyzeit belesen und informiert haben. Doch geben sie viele nützliche Tipps, Denkanstöße und Hilfestellungen, und ganz allgemein ist es gut, die Informationen gesammelt in einem Buch zum Wochenbett vorzufinden.

Das Buch ist ansprechend gestaltet und liest sich gut und flüssig. Die Autorinnen haben wirklich einen herzlichen und unterhaltsamen Schreibstil.

Toll sind die Literaturtipps und Links, die sich unter vielen Kapiteln befinden, mit Hinweisen auf hilfreiche und weiterführende Literatur für Leser, die sich beispielsweise mit den Themen Kaiserschnitt oder Wochenbettdepression eingehender beschäftigen möchten.

Fazit: ein wirklich tolles und schönes Buch, das sich auch wunderbar als Geschenk zur Spätschwangerschaft oder Geburt eignet – sofern die junge Mutter es sich nicht schon selbst besorgt hat! 🙂

Vielen Dank an den Kösel Verlag für das Bereitstellen eines Leseexemplars.

Hier geht’s zum Buch in unserem Shop.

Über die Autorin

Janine Plitsch ist zweifache Mama und Buchhändlerin mit Leidenschaft. Die Gründerin von mamour hat in ihren Schwangerschaften selbst alles verschlungen, was ihr zum Thema in die Hände gefallen ist – jetzt hilft sie anderen (werdenden) Müttern und Vätern, die besten Bücher rund um Schwangerschaft, Babyzeit und Co. zu finden.

Nach der Geburt geht es für viele Mütter ziemlich schnell zurück in den Alltagsstress. Das Wochenbett Buch ermutigt uns, diese besondere Zeit zu genießen und bewusst zu erleben

Janine Plitsch
Janine Plitsch

Quellennachweis Titelbild: Robert Przybysz, Shutterstock.com