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Entlastung im Familien-Alltag – ein Wohnhelfer macht’s möglich

Room and Care

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist ein Thema, mit dem sich alle Eltern irgendwann beschäftigen (müssen). Vor allem die Betreuung der Kinder nach Kindergarten und Schule ist problematisch, wenn beide Eltern (voll) berufstätig sind. Oder wenn ein Kind krank ist. Oder wenn Schulferien sind. Für die Familien, die es sich finanziell leisten können, kann ein Au Pair die Lösung sein. Allerdings auch nur für ein Jahr und nicht immer problemlos. Esther Filgut hat über ihre Erfahrungen geschrieben und mit ihrem Projekt Room and Care eine tolle Alternative dazu ins Leben gerufen. Hier schreibt sie darüber.

Die Sommerferien sind inzwischen in ganz Deutschland vorbei und der Alltag hat uns wieder.

Das bedeutet für die meisten Eltern nicht nur, dass sie wieder ihrem Job nachgehen, sondern auch, dass Kita, Kindergarten, Schule und Hort wieder regulär geöffnet sind. Und diese Tatsache ist für viele Eltern der positive Aspekt am Ende der Ferien.

14 Wochen Schulferien im Jahr – ein oft unlösbares Problem

Denn insbesondere berufstätige Eltern schulpflichtiger Kinder stellen sich Jahr für Jahr dieselbe Frage: wohin mit den Kindern in den Ferien.

Sommerferien, Herbstferien, Weihnachtsferien, Osterferien und dazwischen noch ein paar bewegliche Ferientage summieren sich schnell auf 13 bis 14 Wochen Schulferien pro Jahr. Das entspricht 70 Werktagen.

Die Urlaubstage der meisten Arbeitnehmer von 25 bis 30 Tagen pro Jahr reichen bei Weitem nicht aus, eine Betreuung der Kinder während der Schulferien durch die Eltern sicherzustellen.

Selbst wenn sich die Eltern ihren Urlaub so aufteilen, dass sie abwechselnd für die Ferienbetreuung sorgen können, bleiben immer noch 2 bis 3 Wochen übrig.

Hinzu kommt, dass ein gemeinsamer Familienurlaub (ob zu Hause oder unterwegs) für Familien wichtig ist. Schließlich kommt das Familienleben im oft stressigen Alltag ohnehin oft zu kurz.

Und Alleinerziehende, die nicht immer auf die Unterstützung des anderen Elternteils zählen können, stellen die 14 Wochen Schulferien vor ein schlicht unlösbares Problem.

Denn nicht alle Eltern können für die Ferienzeiten auf die Unterstützung der Großeltern zurückgreifen.

Schon in Kita und Kindergarten beginnt das Drama

Als wir vor fünf Jahren unsere Zwillings-Mädchen Lotta und Greta bekommen haben, war mir überhaupt nicht klar, dass wir faktisch schon lange vor Einschulung unserer Kinder gezwungen sind, unseren Urlaub während der Schulferien zu machen. Denn auch die Kita und der Kindergarten, in dem unsere inzwischen vier Kinder betreut sind, haben während der Schulferien für drei Wochen geschlossen.

Familien haben die A…Karte

Während Singles oder Paare ohne Kinder, die ohnehin oft mehr Geld zur Verfügung haben als Familien, ihren Urlaub außerhalb der Ferien machen können, wenn die Strände leer, das Wetter nicht zu heiß und die Preise günstig sind, sind bereits Familien mit Kindern in Kita und Kindergarten gezwungen, einen Großteil ihres Jahresurlaubs in einem bestimmten Zeitfenster zu machen; ob sie wollen oder nicht, ob es zum Job passt oder nicht, ob sie sich eine Reise zu dieser Zeit leisten können oder nicht.

Ich bin jedes Mal erschrocken, wieviel uns ein Urlaub als sechsköpfige Familie in den Sommerferien kostet. Und dabei schaue ich noch nicht einmal nach den teuren Cluburlauben. Aber 6 Flüge in Richtung Mittelmeer und eine Unterkunft für 6 Personen zur teuersten Ferienzeit schlagen ganz schön aufs Budget.

Natürlich muss es nicht zwangsläufig eine Flugreise sein. Aber auch Urlaub mit dem Auto in Deutschland und Umgebung ist zur Ferienzeit nicht unbedingt viel günstiger.

Unsere Lösung:

  • Kostenlose Kinderbetreuung während der Ferien durch einen Wohnhelfer
  • Günstiger Urlaub außerhalb der Ferienzeiten

Seit inzwischen vier Jahren haben wir eine für uns optimale Lösung gefunden.

Wir sparen uns unsere Urlaubstage für unseren jährlichen dreiwöchigen Thailand-Urlaub im Februar/März, und unsere Wohnhelferin unterstützt uns während der Sommerferien verstärkt bei der Kinderbetreuung.

Unser Thailand-Urlaub außerhalb der Ferienzeiten verkürzt den Winter und kostet uns weniger als 2 Wochen Mallorca in den Sommerferien. Unglaublich, aber wahr!

Vielleicht fragst du dich jetzt: Kostenlose Kinderbetreuung durch einen Wohnhelfer? Was ist das denn?

Ein Wohnhelfer ist meine eigene Wortschöpfung: ein oft junger Mensch mit kleinem Budget auf Wohnungssuche, der sich freut, bei einer Familie mietfrei ein neues Zuhause zu finden und die Familie als Dankeschön kostenlos im Alltag unterstützt: Kinderbetreuung, Hilfe im Haushalt, im Garten, mit Tieren, Hausaufgaben, Einkäufen, etc.

  • Durchschnittlich ca. 15 Stunden pro Woche
  • In den Sommerferien auch mal mehr
  • Dafür zu anderen Zeiten ggf. weniger
  • Nach voriger individueller Absprache vor Einzug
  • Grundsätzlich kostenlose Hilfe
  • (nach Absprache) gegen ein Taschengeld als Dankeschön für verstärkte Hilfe während der Ferienzeiten.
  • Grundsatz: Einsatz und Nutzen des Wohnhelfers sollten in angemessenem Verhältnis stehen. Nur so funktioniert das Konzept, weil es allen Beteiligten hilft.

Win-Win für alle.

Die Familie freut sich über die kostenlose Unterstützung im Alltag und dass ihre Kinder bei ihrem Wohnhelfer als weitere feste Bezugsperson in besten Händen sind. Der Wohnhelfer freut sich über sein mietfreies Zuhause.

Ähnlich wie ein Au Pair, aber mit vielen Vorteilen

Letztlich ist es ähnlich wie ein Au Pair, aber mit vielen Vorteilen.

Ein Au Pair benötigt in der Regel ein Visum, das bis zu drei Monate dauern kann.

Der Auswahlprozess über unzählige E-Mails und Telefonate ist oft aufwendig.

Leider ist die Abbruchquote bei Au Pair Aufenthalten sehr hoch, da sich gegenseitige Vorstellungen und Sympathie allein über Emails und Telefonate doch nicht so gut herausfinden lassen.

Die Verantwortung der Gastfamilie für das meist noch junge Au Pair, das sein Heimatland, seine Familie und Freunde für die Gastfamilie verlässt, für das Sprache und Kultur oft fremd sind, ist enorm. Verständigungsschwierigkeiten und Heimweh inklusive.

Und auch die monatlichen Kosten sind nicht zu unterschätzen: Taschengeld, Versicherung, Sprachkurs, Bus- und Bahnticket, Verpflegung, gemeinsame Aktivitäten, Visumsgebühren, Beteiligung an An- und Abreisekosten etc. summieren sich schnell auf durchschnittlich 650 EUR pro Monat.

Und nach spätestens 12 Monaten ist der Au Pair Aufenthalt zwangsläufig zu Ende.

Warum ich das alles so genau weiß?

Aus eigener Erfahrung. Leider!

Das Au Pair Konzept hat uns gut gefallen, aber unsere beiden Au Pair Erfahrungen waren leider nicht sehr erfreulich.

Unser erstes Au Pair aus Ungarn verließ uns bereits nach vier Monaten, nachdem wir uns vorher wirklich sehr bemüht hatten, dass sie sich bei uns wohlfühlt. Aber da wir berufstätig waren, die Kinder in der Kita, war sie unter der Woche viel allein, was das Heimweh und die Sehnsucht nach ihrem Freund nur verstärkte.

Unser zweites Au Pair hat uns dann am Tag ihrer geplanten Anreise abgesagt, nachdem wir 3 Monate auf ein Visum für sie gewartet haben.

Und aus unserem Freundes- und Bekanntenkreis wissen wir, dass unsere Erfahrungen leider keine Einzelfälle waren. Ein Au Pair Aufenthalt kann gut klappen, kann aber auch schief gehen und zur Belastung werden. Das weiß man vorher leider nie.

Warum ein Wohnhelfer für uns besser funktioniert

Unsere erste Wohnhelferin Charlotte haben wir persönlich vor Einzug kennengelernt und gleich gemerkt, dass die Chemie und unsere gegenseitigen Vorstellungen des Zusammenlebens passen. Sie ist eine Woche später bei uns eingezogen und war vom ersten Tag an eine enorme Hilfe.

Sie wohnte bereits vorher in Frankfurt und hatte dort bereits ihren Freundeskreis und fühlte sich wohl in der Stadt, so dass wir nie das Gefühl hatten, dass wir dafür verantwortlich sind, dass es ihr gut geht.

Sie unterstützte uns nach vorher getroffener Absprache ca. 15 Stunden pro Woche mit der Kinderbetreuung sowie verstärkt während der drei Wochen Schließzeiten der Kita in den Sommerferien. Ansonsten führte sie ihr eigenes Leben.

Das mietfreie Wohnen bei uns kam ihr als selbstständige Grafikdesignerin mit unregelmäßigem Einkommen sehr entgegen.

Inzwischen haben wir unsere dritte Wohnhelferin, wobei wir mit den letzten beiden Wohnhelferinnen noch engen Kontakt halten und uns auch einmal im Jahr treffen. Charlotte wohnt inzwischen in Köln. Elise, unsere zweite Wohnhelferin, wohnt wieder in Frankreich.

Wie auch du einen Wohnhelfer finden kannst

Über das Vermittlungsportal www.room-and-care.com finden Familien und Wohnhelfer zusammen.

  • Anmelden,
  • Profil mit Suchkriterien anlegen,
  • Sofort passende Partnervorschläge mit Fotos und weiteren Profildetails passender Wohnhelfer erhalten,
  • Nachrichten austauschen und persönlich kennenlernen.

Das Erfolgsgeheimnis

  • Auswahl des richtigen Wohnhelfers
  • Klare Absprachen vor Einzug
  • Faires Miteinander

Und vielleicht kannst auch du dann nicht nur regelmäßige Hilfe im Alltag, sondern auch Kinderbetreuung während der Sommerferien genießen.

Ich bin sicher: wenn du einmal die Erleichterungen im Alltag mit dem richtigen Wohnhelfer genossen hast, willst du nie mehr ohne.

Über die Autorin

Mein Name ist Esther Filgut. Ich wohne mit meinem Mann und unseren vier Kindern in Frankfurt und wir leben das Room and Care Konzept nach zwei schlechten Au Pair Erfahrungen selbst seit nunmehr vier Jahren mit unserer dritten Wohnhelferin.

Wir können uns ein Leben ohne Wohnhelfer schon fast nicht mehr vorstellen. Es ist einfach eine enorme Entlastung im Alltag und auch für die Kinder sehr bereichernd.

Meine Vision ist, dass Wohnen nach dem Room and Care-Konzept weltweit Schule macht, Menschen dadurch ihren Alltag leichter meistern können und wieder näher zusammenrücken.

Kontakt: info@room-and-care.com

Esther Filgut

Fotos: Esther Filgut