Dieses Thema beschäftigt wohl alle Eltern der Welt: der Schlaf. Wie bringen wir unser Baby zum Einschlafen? Wie schaffen wir es, dass unser Kleinkind endlich durchschläft? Viele Schlafbücher wollen Eltern hierbei Hilfestellung geben.
Zu den Bestsellern gehört das umstrittene „Jedes Kind kann schlafen lernen“, das wir hier erwähnen, aber nicht empfehlen wollen. Weshalb solche Schlaflernprogramme und das bewusste Schreienlassen keine guten Lösungen sind, wird zum Beispiel in unserer ersten Empfehlung unten von Nora Imlau und Herbert Renz-Poster wunderbar deutlich gemacht.
Den richtigen Weg zum erholsamen Schlaf muss jede Familie selbst und individuell finden. Im Folgenden stellen wir vier Schlafbücher vor, die dabei hilfreiche Begleiter sein können.
Schlaf gut, Baby!: Der sanfte Weg zu ruhigen Nächten
Dass es der Schlaf des Babys in sich hat, merken frischgebackene Eltern schnell. Das Schlafbuch des erfahrenen Autorenteams Herbert Renz-Polster und Nora Imlau räumt Mythen und Ängste rund um den Kinderschlaf von 0 bis 6 Jahren aus dem Weg und plädiert für eine entwicklungsgerechte, individuelle Wahrnehmung des Kindes, fernab von starren Regeln. Einfühlsam und auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse und praktischer Hilfestellungen ermutigen die Autoren dazu, einen eigenen Weg zu suchen, um dem Baby das Schlafen sanft zu erleichtern.
Unsere Empfehlung:
„Das Buch liefert kein Patentrezept, wie man Babys und Kinder zum Schlafen bekommt, sondern vermittelt Einblick und Verständnis für die Eigenart des Kinderschlafes. Es werden Vor- und Nachteile verschiedener Schlafsituationen (beispielsweise des Familienbettes) aufgezeigt und praktische Anregungen gegeben für einen bedürfnisorientierten (Kinder-)Schlaf. Sehr aufschlussreich und empfehlenswert!“
Autoren: Nora Imlau, Herbert Renz-Polster
Verlag: GU
Lotta schläft – endlich!: Einschlafen – durchschlafen – ausschlafen
Das Buch lässt uns teilhaben an den Problemen, die Lotta und ihre Eltern rund um den Babyschlaf haben, angefangen mit Lotta als Baby bis zur Kindergartenzeit. Dazu gibt es etliche praktische Tipps rund um den Babyschlaf. Die Autorin unterscheidet drei Elterntypen: die Strukturisten (festgelegte Essen- und Schlafenszeiten und regelmäßiges Einschlafritual), die Empathisten (das Baby bestimmt, wann es schläft und gefüttert wird) und die Spontanisten (flexibel und pragmatisch ohne regelmäßige Schlafens- und Essenzeiten) und zeigt auf, dass jede Familie ihren eigenen Weg finden muss.
Unsere Empfehlung:
„Im Gegensatz zu anderen Schlafbüchern gibt es hier keine Einschlaftipps – das Buch dient eher der Beruhigung und Bestätigung: Wenn man die allgemein bekannten Sachverhalte wie Einschlafrituale, Vorbeugung gegen den plötzlichen Kindstod und ausgewogene Ruhephasen während des Tages beachtet, wird das Kind (irgendwann) schon (durch-)schlafen lernen – man muss nur geduldig sein. In den drei Elterntypen findet man sich gut wieder und fühlt sich darin bestätigt, einfach dem eigenen Bauchgefühl zu folgen.“
Autorin: Aylin Lenbet
Verlag: Trias
Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch
Die renommierte Familienberaterin Elizabeth Pantley präsentiert hier eine Vielzahl von Strategien und Tipps, wie Eltern ihr Baby sanft und liebevoll zum Einschlafen bringen und anhand der Tipps und Tricks und Checklisten ein individuelles Schlafprogramm zusammenstellen können.
Unsere Empfehlung:
„Klar kann man die Tipps, die in diesem Buch aufgeführt werden, auch im Internet finden, jedoch ist es hilfreich, sie hier gesammelt wiederzufinden. Und der 10-Punkte-Plan kann verzweifelten Eltern helfen!“
Autorin: Elizabeth Pantley
Verlag: Trias
Das glücklichste Baby der Welt: So beruhigt sich Ihr schreiendes Kind – so schläft es besser
Wenn das Baby Tag und Nacht schreit, sind die Eltern bald am Ende ihrer Weisheit und ihrer Kraft. Kinderarzt Harvey Karp erklärt, wie die ganze Familie Schlaf und Erholung findet. Mit seiner „5-Schritte-Methode“ knüpft er an traditionelles Wissen und die wohligen Erfahrungen des Ungeborenen im Mutterleib an.
Unsere Empfehlung:
„Das Buch ist differenziert zu betrachten: Es gibt übermüdeten Eltern eine Methode an die Hand, mit der ihr Baby beruhigt werden kann: Pucken, Seitenlage, Wiegen, „Sch“-Laute, Schnuller – diese fünf Schritte miteinander kombiniert beruhigen das Baby und bringen es zum Schlafen. Allerdings wiederholt der Autor sich im Buch oft und lässt außer Acht, dass Babys aus verschiedenen Gründen schreien können, die teilweise nicht mit Beruhigen abgetan werden können (Bauchschmerzen, Überreizung, Kälte, Wärme…).“
Autor: Harvey Karp
Verlag: Goldmann
Über die Autorin
Janine Plitsch ist zweifache Mama und Buchhändlerin mit Leidenschaft. Die Gründerin von mamour hat in ihren Schwangerschaften selbst alles verschlungen, was ihr zum Thema in die Hände gefallen ist – jetzt hilft sie anderen (werdenden) Müttern und Vätern, die besten Bücher rund um Schwangerschaft, Babyzeit und Co. zu finden.
“Anstrengende Nächte mit dem Nachwuchs rauben Eltern eine Menge Nerven. Eine Patentlösung bieten die vielen Schlafbücher nicht, aber sie helfen dabei, die Besonderheiten des Babyschlafes zu verstehen und trotz aller Probleme gelassen zu bleiben.”
Janine Plitsch